6. März 2019

Chancen für Freiflächen-PV-Projekte

Der Markt für Freiflächen-Photovoltaik-Projekte gewinnt in Deutschland zurzeit deutlich an Dynamik. Gründe dafür sind die PV-Sonderausschreibungen, steigende PV-Marktwerte und rapide fallende Stromgestehungskosten. Dies ermöglicht nun auch die Planung von PV-Projekten, die ohne EEG-Förderung auskommen.

Ausschreibungen

Die Ausschreibungsmengen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen über 750kWp liegen für den Zeitraum 2019 bis 2021 bei insgesamt 4,4 GW. Hinzu kommen 800 MW für gemeinsame Wind Onshore- und PV-Ausschreibungen, bei denen
Photovoltaikprojekte 2018 100 % der Zuschläge erhielten. Somit ergibt sich eine signifikante Steigerung gegenüber den letzten Jahren.

Die Ausschreibungsergebnisse der letzten drei Jahre wurden vor allem durch immer weiter sinkende Modulpreise (- 50 %), verringerte Degeneration und der Nutzung von Skaleneffekten geprägt. Spätestens seitdem im letzten Jahr Tiefststände bei den Zuschlagswerten erreicht wurden, sind bei vielen Projektierern auch Annahmen zu PV-Marktwerten in die Kalkulation der Gebote eingeflossen, da sich aus reiner Kostensicht die Gebotswerte nicht erklären lassen. Des Weiteren lässt sich beobachten, dass seit Ende 2018 das strategische Gebotsverhalten der Akteure zugenommen hat, was sich an der erhöhten Differenz zwischen niedrigstem Zuschlagswert und dem mengengewichteten durchschnittlichen Gebotswert erkennen lässt.

Für PV-Projektierer stellt die Einschätzung des Bieterverhaltens, sowie die Einschätzung künftiger PV-Marktwerte eine Herausforderung dar, die jedoch auch Chancen eröffnet. So kann mit Hilfe von stochastischen Auktionssimulationen, die auf umfangreicher Marktkenntnis basieren, die Gebotskalkulation bei gleichzeitig hoher Zuschlagswahrscheinlichkeit optimiert werden. Mögliche Upsite-Potentiale (PV-Marktwerte > anzulegender Wert) können durch die Nutzung von Marktwertstudien quantifiziert werden. Die Gebotskalkulation gewinnt somit an Fundiertheit.

Flächenverfügbarkeit

Die PV-Ausschreibungen haben einen gewichtigen Nachteil für Projektierer: Zugelassene Flächen unterliegen strikten Einschränkungen. Landwirtschaftliche Flächen kommen nur in fünf Bundesländern auf benachteiligtem Gebiet mit jährlichen Mengen-restriktionen infrage. Andere mengenrelevante zulässige Flächen sind 110 Meter Randstreifen von Autobahnen und Schienenwegen, Konversionsflächen sowie sonstige bauliche Anlagen. Nur auf Letzteren sind im Rahmen der Ausschreibungen Projekte über 10 MW zugelassen. Somit sind Skaleneffekte deutlich begrenzt, welche die Stromgestehungskosten massiv reduzieren können.

Für EEG-unabhängige Projekte gelten diese Einschränkungen nicht und das Potential ist gewaltig. Würde nur ein Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland für große PV-Parks genutzt, könnten 115 bis 150 GWp installierte Leistung realisiert werden. Prädestinierte Flächen finden sich vielfach in Ostdeutschland, wo es mehr große zusammenhängende Grundstücke gibt. Attraktiv sind auch aktuelle Windanlagenstandorte, die über eine gute Sonneneinstrahlung verfügen. Der bereits vorhandene Netzanschluss kann dabei Synergien heben.

Merchant-Projekte

PV-Projekte außerhalb von Subventionsschemen, sogenannte Merchantprojekte, gewinnen durch die Flächensituation in Deutschland steigende Marktwerte, und die niedrigen Stromgestehungskosten an Bedeutung. Erste Projekte in der Planungsphase wurden öffentlich bekannt:

  • EnBW: Weesow-Willmersdorf, 175 MW
  • SPP Energy: Biesenbrow, 80 MW
  • Energiekontor AG: Marlow, 85 MW

Insbesondere die Finanzierung solcher Projekte ist durch Ungewissheit der Erlöse eine Herausforderung für Projektierer. Es besteht jedoch die Chance auf attraktive zu realisierende Marktwerte durch Faktoren wie den Ausstieg aus Kohle- und Atomstrom. Um den Strommarkt und damit die Wirtschaftlichkeit von Merchant-Projekten einschätzen zu können, sind fundierte Analysen essentiell.

Darüber hinaus besteht für Merchant-Projekte die Aussicht, sogenannte Power Purchase Agreements (PPA) abzuschließen, um durch einen langlaufenden Vertrag das Erlösrisiko zu minimieren und somit günstigere Finanzierungskosten zu realisieren.

PV-Produkte der enervis

Die beschriebenen Herausforderungen können mit den richtigen Analysen effektiv in Chancen gewandelt werden. Dafür bietet enervis eine Reihe von Produkten an, die PV-Projektierer dabei unterstützen können

  • Auktionsstudien: Stochastische Simulation von Gebotskurven zur Optimierung des Chancen-Risiko-Verhältnisses bei
    Gebotsabgabe (Link)
  • Marktstudien: Quantifizierung von Mehrerlöspotenzialen für PV-Projekte im Marktprämienmodell (Link)
    Passend dazu bieten wir am 23.05.2019 einen Workshop an (Link)
  • Erlösgutachten: Projektscharfe Analyse von absoluten Strommarkterlösen, Marktwertdifferenzen im EEG, Erlöse in der dritten Betriebsdekade, Verluste durch negative Strompreise (§ 51 EEG) (Link)
  • PPA-Workshop: Aufzeigen von Ausgestaltungsmöglichkeiten sowie von Chancen und Risiken (Link)

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Herr Eckhard Kuhnhenne-Krausmann eckhard.kuhnhenne@enervis.de
Tel: 030 695175-16

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